Wohnen in Berlin Wedding

Wohnen in Berlin Wedding

Der “rote” Wedding, so benannt, weil er traditionell als Arbeiterviertel gilt (und nicht etwa vom englischen Wort Wedding fr Hochzeit), ist ein vielfältiger Bezirk, geprägt durch einen hohen Ausländeranteil und buntes, multikulturelles Leben. Aber halt, eigentlich ist der Wedding seit der Bezirksreform von 2001 gar kein Bezirk mehr, sondern nurmehr ein Ortsteil. Das Weddinger Gebiet wurde in die Ortsteile Gesundbrunen und Wedding aufgeteilt und dem Ostberliner Bezirk Mitte unterstellt. Vor allem türkische Familien leben hier schon in zweiter, dritter oder gar vierter Generation. Sie siedelten sich im Wedding an, weil es hier billigen Wohnraum gab. Heute sind die Mieten immer noch etwas günstiger als z.B. in Charlottenburg oder Zehlendorf, aber das Mietnieveau nähert sich immer mehr an, nicht zuletzt durch umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten und nicht zuletzt durch hippe, finanzkräftige Immobilienkäufer, die ähnliche Verdängungsvorgänge auslösen wie in Kreuzberg oder Neukölln.
So günstig wie früher lebt es sich also im Wedding nicht mehr. Das frühere Schmuddelimage, das der Wedding mit Kreuzberg und Neukölln teilt, wird er nicht so richtig los. Viele Menschen sehen den Wedding immer noch als Problembezirk an. Die Bebauung ist geprägt von vierstöckigen, alt-berliner Mietshäusern mit Hinterhof, sowie jüngeren Häusern des sozialen Wohnungsbaus. Hauptsächlich im afrikanischen Viertel findet man auch Siedlungshäuser mit großen, grünen Innenhöfen, typisch für die 1920er und 1930er Jahre.
Der Bezirk hat einige Grünanlagen zu bieten: den Humboldhain, der mit zwei aufgeschütteten Hügeln, einer davon 85 m hoch, eine schöne Aussicht bietet. Im Winter dient einer der Hügel als Rodelbahn.
Spiel- und Liegewiesen, einen Rosengarten, mehrere Spielplätze, ein Freibad und einen betreuten Abenteuerspielplatz gibt es hier ebenfalls.
Im Volkspark Rehberge findet man ebenfalls Liegewiesen, eine Rodelbahn, Wanderwege und Spielplätze, außerdem ein Tiergehege sowie Sportplätze, Gastronomie und eine Freilichtbühne. Der U-Bahnhof Rehberge befindet sich ganz in der Nähe.
Der großzügig angelegte Schillerpark entstand nach einem Entwurf des Magdeburger Gartenarchitekten Friedrich Bauer, der 1907 den Gestaltungswettbewerb und 5000 Mark gewann. Bauers Hauptanliegen war es, mit seiner Parkgestaltung dem Großstadtmenschen zu seelischer und körperlicher Erholung zu verhelfen.
Eine weiter Möglichkeit zur Naherholung ist der Plötzensee mit einem Freibad, Sportanlagen und einem Jugendgästehaus. “Plötzensee” oder die “Plötze” steht umgangssprachlich aber auch für die JVA Plötzensee, die Justizvollzugsanstalt, deren Erholungswert sich naturgemäß in Grenzen hält.
Wedding ist verkehrsgünstig gelegen. Die U-Bahn-Linien U6, U8 und U9 und die S-Bahn-Linien S1, S2, S41/42 verkehren hier, sowie die Tram-Linien M 13 und M 10, die Wedding mit dem Nachbarstadtteil Prenzlauer Berg verbinden. Vom Bahnhof Gesundbrunnen verkehren Regionalzüge ins Berliner Umland. Auch einige Fernverkehrszüge halten dort.
Mit dem Gesundbrunnencenter am S-Bahnhof Gesundbrunnen hat der Bezirk im Jahr 1997 seine eigene Mall bekommen. Das Angebot ist hier jedoch nicht anders als in anderen Bezirken, es finden sich die üblichen Verdächtigen wie H&M, McDonalds, Spielemax und NANU-NANA. Daneben gibt es im Wedding, wie zu erwarten, viele türkische Obst- und Gemüseläden und Dönerbuden. Es entstehen aber auch immer mehr Bars und Szenekneipen, die Einflüsse vom Prenzlauer Berg und anderen umliegenden Szenebezirken machen sich bemerkbar. Junge Leute mit Feierabsicht kommen immer häufiger in den Wedding. Locations wie das „Stattbad“, der „Panke“, dem „Humboldthain“ oder dem „Brunnen 70“ locken die Clubszene hierher.
Im Wedding gibt es, wie in anderen Bezirken auch, unterschiedliche “Kieze”, jede mit anderen, eigenen Flair. Z.B.den Kiez um die Neue Nazarethkirche am Leopoldplatz. Hier gibt es Cafés, Restaurants und eher unkonventionelle Läden. Daneben bestehen jedoch auch viele türkische Kulturvereine und ganz normale Geschäfte. Das “Schrader’s”, ein Restaurant vom Feinsten im Eckhaus der genossenschaftlichen Wohnanlage Karl-Schrader-Haus, ist über die Bezirksgrenze hinaus bekannt und lockt viele Menschen aus anderen Stadtteilen an.
Am Leopoldplatz befindet sich auch ein großes Karstadt-Kaufhaus.
Alles in allem also ein vielseiter Bezirk mit großem Potential.